INFO:
Die Burgruine Bogeneck liegt auf einem Bergsporn oberhalb des Neckartales, circa 1700 Meter
nordöstlich von Aistaig. Viel zu sehen ist von der ehemals mächtigen Burg - auf über ca. 250 m Länge erstreckend - leider nicht mehr. Ein Stück der (vermuteten) Schildmauer (Buckelquader) und
diverse Schutthügel sind die einzigen Reste dieses Bauwerkes.
Urkundlich erstmals genannt wird die Burg am 13. 1. 1305, als die Herzöge von Teck unter anderem die Burg Aistaig an die Herzöge von Württemberg, verkaufen. Dieser Kaufvertrag wird am 14. 12. 1317 in einer Urkunde bestätigt (HStA Stuttgart, A602 Nr. 11625 und A602 Nr. 11630). Am 21. Juni 1341 wird die Burg Aistaig nochmals in einer Urkunde erwähnt. In dieser gestattet Graf Ulrich von Württemberg, dem Grafen Heinrich von Fürstenberg, die Burg Aistaig mit der Stadt Rosenfeld, dem Mühlbach und dem Heuberg, Konrad dem Roten, als Pfand zu überlassen. Das lässt darauf schließen, dass die Fürstenberger zuvor die genannten Güter als Pfand von den Württembergern inne hatten (Fürstlich Fürstenbergisches Archiv Donaueschingen, Nr. 231).
Die Behauptung, ein Aistaiger Ortsadliger wäre bereits um 1099 auf der Burg gesessen, ist historisch nicht belegt und sehr unwahrscheinlich. Dieser Guntramnus de Egesteige wird 1099 in einer Urkunde zur Weihe der Klosterkirche Alpirsbach genannt. In dieser Urkunde steht aber nicht mehr als sein Name - die Burg wird dort mit keinem Wort erwähnt. Wie zu dieser Zeit üblich, saßen niedrige Ortsadlige meistens auf kleinen Burgen oder in sogenannten “festen Häusern” mitten im Dorf – so z. B. in Fluorn, Hochmössingen oder Bochingen.
Große Höhenburgen wie die Burg Aistaig, waren ein Privileg des Hochadels. Zudem verfügte auch nur der Hochadel über entsprechende finanzielle Mittel, solch eine massive und repräsentative Anlage zu errichten.
Der Burgenforscher Koch aus Schörzingen, hat um 1910 Teile der Burg ausgegraben und einen Grundriss erstellt. Demnach war die Burg ca. 250 Meter lang und galt als eine der größeren Burgen Württembergs im Mittelalter (allerdings wurden hier keine zeitlich voneinander getrennten Bauphasen erfasst, so dass Teile der Burg jünger, andere wiederum älter waren).
Am 18. 10. 1356 ereignete sich im Raum Basel eines der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrhunderte. Das Erdbeben hatte einen Schütteradius von circa 400 km. Vermutlich wurde bei diesem Beben auch die Burg Aistaig zerstört, da sich auf dem schmalen Bergrücken tiefe Spalten bildeten und Teile wegbrachen. Gesichert wurden bei diesem Beben 69 Burgen irreperabel beschädigt – die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen (Basler Zeitschrift 55 von 1956).
Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Reste der Burg zum Bau von Häusern, Mauern und vermutlich auch der Kirche in Aistaig verwendet.
Die Reste der Ruine liegen an einem schönen Wanderweg - sind aber als reines Ausflugsziel weniger geeignet. Seit 2016 lädt ein hergerichteter Platz mit Tischen und Bänken zum verweilen
ein.