INFO:
Die Neckarburg wurde bereits 793 vom alemannischen Grafen Berthold in einer Schenkung an das Kloster St. Gallen erwähnt. Im 13. Jahrhundert befand sich die Burg im Besitz der Grafen von Sulz. 1315 kam die hintere Burg in den Besitz von Reinher von Rüti (Rüti = abgegangenes Dorf bei Oberndorf am Neckar), die vordere Burg gelangte in Besitz der Herren von Neuneck. 1379 wurde die hintere Burg zerstört und vermutlich danach auch nicht mehr aufgebaut (siehe auch Archäologische Funde). Allerdings dürften nur ein Jahr zuvor umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Neckarburg stattgefunden haben, da im Hauptstaatsarchiv Stuttgart von 1378 ein Bericht darüber vorliegt (B203 Pu940).
Im 16. Jahrhundert wurde die Burg von der Rottweiler Familie Spreter von Kreudenstein, in ein Renaissance-Schloß (gegen 1580) umgewandelt. Bewohnt
war die Burg/Schloß bis Ende des 17. Jahrhunderts. In der Nähe der Burg existierte auch eine Einsiedelei.
Die Ruine liegt circa 3,5 km nördlich von Rottweil auf dessen Markung und circa 2 km östlich von Villingendorf. Es sind noch die ehemaligen Umfassungsmauern der alten Burg erhalten, sowie Reste der Türme des Renaissance-Schloßes.
Die Ruine ist relativ gut zugänglich - auch für Familien - aber im Sommer ist das Gelände innen leider stark zugewachsen. Als Ausflugsziel zu
empfehlen ist auch das unterhalb der Ruine gelegene Hofgut Neckarburg, welches am Wochenende auch kleine Speisen und Getränke anbietet - siehe auch: http://www.hofgut-neckarburg.de/
Leider wurde die hintere Burg im Jahre 2012 von Raubgräbern heimgesucht (siehe Downloads) und das Gelände dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die interessante Michaelskapelle steht wenige 100 Meter hinter der Neckarburg auf einem kleinen Plateau, von welchem aus man einen schönen Blick auf
den Neckar genießt. Die heutige Michaelskapelle gilt als frühmittelalterliches, kirchliches Zentrum für die Dörfer der Nachbarschaft.
Bei einem Besuch des ehemals habsburgerischen Klosters Königsfelden (Brugg/Windisch) in der Schweiz, fiel auf, dass die Bodenplatten im Chor der Klosterkirche fast identisch sind, mit einer auf der mittleren Burg gefundenen Bodenplatte. Die bildlichen Darstellungen sind - bis auf deren Proportionen - identisch, es handelt sich hierbei um stilisierte Eichenblätter (siehe archäologische Funde).